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Brautkauf

Brautkauf – die Braut kaufen als Tradition und Hochzeitsbrauch

Vor allem im russischen Kulturkreis ist der Brautkauf eine Tradition, die sehr lange Zeit schon gepflegt wird und auf keiner Hochzeit fehlen darf. Das Ritual findet gewöhnlich am Morgen vor der Hochzeit statt und ist ein spielerischer Test, der feststellen soll, ob sich der Bräutigam als würdig erweist, seine auserwählte Braut zu ehelichen. Da der Hochzeitsbrauch hierzulande noch nicht so bekannt ist, wird er nicht auf jeder Hochzeit veranstaltet, erfreut sich aber im Vorfeld mancher Trauung einer gewissen Beliebtheit. Das hängt vorwiegend damit zusammen, dass der Ablauf für die anwesenden Zuschauer witzig ist und das Publikum bereits vor der eigentlichen Feier in Stimmung gebracht wird.

Zuständig für die Organisation des Brautkaufs sind in der Regel Freundinnen der Braut und hauptsächlich ihre Trauzeugin. Sie warten mit der Braut gemeinsam in ihrer Wohnung, wobei es nicht zwingend festgelegt ist, wo der Brautkauf stattfinden muss. Nach der Tradition holt der Bräutigam seine zukünftige Ehefrau ab, wird aber bereits an der Haustür von der Trauzeugin in Empfang genommen und muss sich sozusagen den Weg zu seiner Liebsten freikämpfen. Das geschieht, indem er Fragen gestellt bekommt, deren Antworten er durch das Zusammenleben mit seiner Auserwählten kennen sollte. Liefert er korrekte Aussagen, erspielt er sich den Weg in die Wohnung, sind seine Lösungsvorschläge allerdings falsch, zahlt er für jede nicht beantwortete Frage eine Strafe, er kann sich den Weg zu seiner Frau somit erkaufen.

Wie das dadurch eingenommene Geld verwendet wird, ist nicht festgelegt, jede Gesellschaft kann hierzu eigene Ideen einbringen. Denkbar ist beispielsweise, ein Geschenk für das Brautpaar zu kaufen, es für eine gemeinsame Unternehmung oder eine nachträgliche Feier zu verwenden oder es dem Paar als Zuschuss zu den Flitterwochen zur Verfügung zu stellen, damit beide die Möglichkeit haben, eine schöne gemeinsame Zeit zu verbringen.

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